Hochsensibel durchs Leben

Keiner ist wie du, und genau das ist deine Stärke.
(Gzuz)

Etwa 15-20 Prozent der Bevölkerung sind hochsensibel.
Hochsensible Menschen nehmen Reize intensiver wahr als durchschnittlich sensible Menschen. So können sie Gefühle und Emotionen anderer oft genauer lesen, sie riechen, sehen, fühlen und hören Dinge, die andere nicht bemerken. Hochsensibilität bringt viele besondere Stärken und Begabungen, sowie auch gewisse Anstrengungen und Schwächen/Empfindlichkeiten mit sich. Es gibt unterschiedliche Formen und Ausprägungen
von Hochsensibilität. Es lässt sich betonen, dass es keine psychische Störung oder Krankheit ist, vielmehr eine Eigenschaft. Neuronal werden bei hochsensiblen Menschen mehr Reize im Gehirn vom Thalamus als wichtig eingestuft und so ans Großhirn weitergegeben und
verarbeitet.

Hochsensible Kinder sind häufig sehr aufmerksam und haben eine besonders intensive Wahrnehmung, sie neigen leichter zur Reizüberflutung, darauffolgend sind sie zum Beispiel schneller müde oder aber auch hyperaktiver, haben Wutausbrüche oder ziehen sich in sich zurück. Hierbei gibt es viele verschiedene und individuelle Formen.

Hochsensible Kinder brauchen oft „Werkzeuge“, um sich in ihrer eigenen Haut wohl fühlen zu lernen. Hierbei helfen zum Beispiel: die Natur, Ruhe, ein Ausgleich, Unterstützung, Vertrauen, das Fördern der Stärken und des Selbstbewusstseins des Kindes, Akzeptanz gegenüber Schwächen, gut strukturierte Räume, Rituale, Ängste und Sorgen ernst zu nehmen, Sicherheit.

(Text von Bettina Bräuer, 2021)
Vgl. Schöberl, Iris 2020 (Fortbildungsinhalte von Hochsensibel durchs Leben – Superfühlhelden im Alltag); Parlow, Georg 2015 (Zart besaitet: Selbstverständnis,Selbstachtung und Selbsthilfe für hochsensible Menschen); Marletta-Hart, Susan 2016 (Leben mit hochsensiblen Kindern: bewusst unterstützen – einfühlsam erziehen)