Motopädagogik ist ein ganzheitliches Konzept der Unterstützung und Förderung von Entwicklungsprozessen über das Medium Bewegung. Es soll Kinder in ihrer individuellen Entwicklung begleiten und unterstützen. Das Ziel in der Motopädagogik ist möglichst viele Material-, Sozial-, und Selbsterfahrungen zu sammeln, damit ein positives Selbstbild entstehen kann. Dies geschieht durch die Selbsttätigkeit der Kinder bei der intensiven Auseinandersetzung mit Aufgabenstellungen. Dabei werden sie selbst tätig und Be-greifen ihren Erlebnisraum. Sie experimentieren mit ihrem eigenen Körper lernen ihre Kräfte, ihre Beweglichkeit, Impulse und Reaktionen kennen. Dabei treten sie in Kontakt mit verschiedensten Materialien und erforschen diese auf physikalische Gesetzmäßigkeiten. Sie bauen damit, hantieren, wälzen sich darauf, werfen es und vieles mehr. Sie spüren sich als Teil einer Gemeinschaft, kooperieren, kommunizieren und integrieren. Im sozialen Austausch erleben sie ein Miteinander, Nebeneinander und ein Füreinander.
Wir gestalten unsere Motopädagogik-Einheiten nach dem Phasenmodell. Das gibt den Kindern Orientierung und Halt. Wir beginnen unsere Stunde mit einem gemeinsamen Ankommen. Hier ist Zeit für die individuelle Begrüßung, jedes Kind soll sich willkommen fühlen. Danach folgen Lauf- und Bewegungsspiele, um die ganze Gruppe in Bewegung zu bringen. Wir spielen ausschließlich kooperative Spiele, da sich die Kinder als Teil der Gruppe erleben sollen. Kein Kind soll ausgeschlossen werden. In der darauffolgenden intensiven Phase ist Zeit für eine intensive Auseinandersetzung mit einer Aufgabenstellung. Diese kann zum Beispiel ein freies Experiment mit einem Material sein, ein Bauauftrag oder eine Bewegungslandschaft. Durch eigenes Tätigwerden und Experimentieren werden unterschiedlichste Erfahrungen gemacht. Danach folgt eine Entspannungsphase in Form von Massagegeschichten. Abschließend erfolgt eine Reflexion, in der darüber gesprochen wird, was Kinder in der Einheit erlebt haben. Das Verbalisieren hilft den Kindern Erkenntnisse über ihre Erfahrungen zu machen.
Wo Kinder selbständig ihren Tätigkeiten folgen können, findet nachhaltiges Lernen statt.